Im SOS-Kinderdorf Pfalz unterstützen wir mit einem Teil der Ausschüttung die Ferienfahrten der Kinder und Jugendlichen.
Ein Reisebericht
Einfach mal raus, die Seele baumeln lassen, unbeschwert sein – gerade in schwierigen Zeiten ist das enorm wichtig. Das zweite Corona-Jahr hat uns allen viel abverlangt, besonders auch den Kindern und Jugendlichen hier bei uns im SOS-Kinderdorf Pfalz.
© SOS-Kinderdorf Pfalz
Monatelanger Fern-Unterricht, ganz eingeschränkte Möglichkeiten Freunde zu treffen oder mal ins Kino, zum Sport zu gehen - da war die Sehnsucht nach Urlaub, Spaß und Entspannung riesengroß. Alle fieberten auf die Ferienfreizeit im Sommer hin, und dank der großzügigen Unterstützung der SOS-Kinderdorf-Stiftung konnten die Kinder auch im zweiten Pandemie-Sommer ihre Auszeit genießen.
Unsere „Großen“ hat es für drei Wochen in den hohen Norden verschlagen. Mit zwei vollbepackten Kleinbussen plus Anhänger und einem 7-Sitzer starteten das vierköpfige Team der Betreuerinnen und Betreuer mit 20 Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahre früh am Morgen Richtung Neu-Lankau. Sozialpädagogin Eva Becker: „Nach 12,5 Stunden Fahrt, mit einigen Pausen, sind wir endlich in unserem Selbstversorgerhaus am Elbe-Lübeck-Kanal angekommen. Die 18 Jugendlichen konnten sich auf 4-Bett-Zimmer verteilen, dann wurde gemeinsam gekocht und die Gruppenregeln besprochen.“
© SOS-Kinderdorf Pfalz
Bei gemütlichen Spaziergängen die Gegend erkunden, schöne Stunden am nahen Badesee verbringen, Spaß beim Wurfspiel „Wikingerschach“ oder beim Rollenspiel „Werwolf“, aber auch viele Ausflüge standen auf dem Programm. Ein Highlight - natürlich die Besuche am Meer in Travemünde. Hier galt es die Pommes gegen freche Möwen zu verteidigen, man konnte von einer schwimmenden Plattform in die Wellen springen. Überhaupt ging es auch ziemlich sportlich zu mit Paddeln im Kanu oder Beachvolleyball gegen andere Gruppen, aber auch kreativ beim Malen oder Siebdruck. Der Geburtstag eines Teilnehmers wurde mit großer Torte (selbstgebacken natürlich) und allem Drum und Dran ordentlich gefeiert.
Hamburg, Lübeck und Rostock haben sich die Jugendlichen angeschaut, Shopping-Tour inklusive. Eva Becker: „Mit einigen der Jugendlichen haben wir in Rostock ein ehemaliges Stasi-Gefängnis besichtigt, das war sehr beeindruckend.“
Alles in allem drei Wochen voller Spaß, Gemeinschaft und tollen Erlebnissen.
© SOS-Kinderdorf Pfalz
So auch bei den „Kleinen“. Die haben die Vulkaneifel unsicher gemacht. Insgesamt 18 Kinder von sechs bis elf Jahre verbrachten mit ihren vier Betreuerinnen und Betreuern in einem Freizeitheim in Oberbettingen richtig schöne drei Wochen, haben jede Menge erlebt. Über das Gelände toben, neue Spielplätze entdecken, ins Schwimmbad gehen, Stockbrot und Marshmallows grillen am Feuer, Traumfänger basteln, T-Shirts batiken, spielen, was das Zeug hält – das alles haben unsere Kinder so sehr genossen. Auch Ausflüge gehörten dazu. Sozialarbeiter Timo Klein: „Die Besichtigung der Porta Nigra zum Beispiel, oder der spannende Besuch eines Schiefer-Bergwerks, Riesenspaß hatten die Kinder im Eifelpark in Gondorf.“ Auch bei dieser Gruppe hatte ein Mädchen Geburtstag. Neben knallbunter Torte, Piñata und einem mit Luftballons und Co. dekorierten Gemeinschaftsraum wurde dieser besondere Tag mit einem Ausflug in den Adler-und Wolfspark Kasselburg gefeiert. Timo Klein: „Das Geburtstagskind ist großer Wolf-Fan, als Geschenk durfte sie mit ins Gehege, bei der Fütterung dabei sein.“ Wahnsinnig beeindruckend: Die Kinder konnten sich direkt an der Einflugschneise der Geier auf die Wiese legen, und einer dieser riesigen Vögel glitt direkt über ihre Köpfe.
Nach drei Wochen sind alle Kinder und Jugendlichen wieder wohlbehalten heimgekehrt ins SOS-Kinderdorf Pfalz, im Gepäck nicht nur jede Menge schmutzige Wäsche, sondern auch ganz viele schöne Erinnerungen.