© SOS-Kinderdorf e.V. / Mareen Fischinger
Mit der Ausschüttung aus dem Gisela Maria-Heck Stiftungsfonds wurden in diesem Jahr die Schulgebühren für Timo*, der im SOS-Kinderdorf Niederrhein lebt, übernommen. Er ist besonders begabt und besucht ein Tagesinternat.
Wenn Timo* seinen Tornister für die Schule gepackt hat, fährt er morgens gut gelaunt mit dem Fahrrad vom Kinderdorf zur Bushaltestelle und wird dort vom Schulbus abgeholt, der ihn ins rund 20 Kilometer entfernte Tagesinternat bringt. Hier findet der 14-Jährige die Bedingungen, die er zum Lernen und Großwerden braucht. Das Tagesinternat ist weit über die Region hinaus für seinen hohen Bildungsanspruch und die gezielte Förderung talentierter Schüler und Schülerinnen bekannt.
Timo ist ein guter Schüler, hat viele kognitive Stärken, ist sehr sprachbegabt. Englisch, Latein und Deutsch – in diesen Bereichen blüht Timo auf. Seit neun Jahren lebt er im SOS-Kinderdorf. Schon in der Grundschule fiel auf, dass er weniger mit Gleichaltrigen spielte, sondern vor allem den Kontakt zu Erwachsenen suchte, um im Alltag Gesprächspartner auf Augenhöhe zu finden.
Im Kinderdorf werden viele außerschulische Aktivitäten geboten – zum Beispiel Fußball AG, Tanz AG und Kreativangebote. Doch Timo zeigte immer wieder großes Interesse am theoretischen Lernen. Deshalb besuchte er noch als Grundschüler Workshop-Angebote des Tagesinternats in den Bereichen Chemie und Physik. Ein halbes Jahr lang machte er sich jeden zweiten Samstag auf den Weg. Die ersten Kontakte waren gelegt.
Die richtige Schule für Timo
Mit dem anstehenden Schulwechsel auf die weiterführende Schule wuchs die Idee, dass das Tagesinternat für Timo genau das Richtige sein könnte. Die Schulleitung und die Lehrkräfte zeigten sich sehr interessiert und bemüht, Timo die Chance zu geben. Sie selbst hatten bislang wenig Berührung mit Kindern aus der Heimerziehung.
Und Timo nutzte die Chance. Seit 3,5 Jahren besucht er das Tagesinternat, ist ein guter Schüler, fühlt sich in seiner Klasse integriert und hat viele Freunde gefunden. Gerade die Vielfalt der Lern- und Beschäftigungsangebote am Nachmittag seien sein Ding. Ob Imker AG oder Gesellschaftsspiele AG – das soziale Miteinander im Tagesinternat sei für Timos Entwicklung sehr wichtig. „Ein 13-jähriges Kind braucht viele Kontakte zu Gleichaltrigen – im Tagesinternat fühlt er sich in der Gruppe der Schülerinnen und Schüler richtig aufgehoben“, erklärt seine Bezugsperson im Kinderdorf und erläutert weiter: „Wäre er auf einem der städtischen Gymnasien, wäre er vermutlich ein Einzelgänger ohne viele Kontakte, gerade im Nachmittagsbereich. Doch durch die hervorragende Ausstattung, Förderung und die pädagogische Betreuung im Tagesinternat, trifft er auf ein Umfeld, das seinen Talenten und Neigungen entspricht.“
Dank der Unterstützung des Gisela Maria-Heck Stiftungsfonds hat Timo die einzigartige Möglichkeit, seine individuellen Fähigkeiten zu stärken und sich in eine starke Gemeinschaft einzubringen und Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Seine pädagogischen Fachkräfte im Kinderdorf hoffen dann auch, dass er die optimale Lernumgebung noch lange für sich nutzen kann, damit er in einigen Jahren als Absolvent des Tagesinternats auf eine gute Zukunft trifft.
Zum Gisela Maria Heck-Stiftungsfonds
*Name zum Schutz der Privatsphäre geändert.