Stiftungsgründung
Eine Lehrerin mit großem Herz und Vision
© SOS-Kinderdorf e.V.
"Fräulein Vogelsang", wie die alleinstehende Dame genannt wurde, begleitete Generationen von Schülern durch die Schulzeit und darüber hinaus. Was sie für das Leben nach der Schule gelernt hatten, interessierte sie, und sie wünschte sich für ihre Schützlinge einen erfolgreichen Beginn ihres eigenständigen Lebens. Ihre Schüler waren ihre Familie.
In den Ferien wanderte Anna Vogelsang sehr gerne und verbrachte deshalb die Sommerfrische im Schwarzwald, ganz in der Nähe des SOS-Kinderdorfes in Sulzburg. Bald knüpfte sie zu diesem Kinderdorf Kontakt, und die Kinder wuchsen ihr schnell ans Herz. Da entstand der Gedanke, wie sie den jungen Menschen nach der Schulzeit beim oft schwierigen Start in das Berufsleben helfen kann und vor allem, welche Möglichkeiten es gibt, Mädchen bei einer Berufsausbildung zu unterstützen.
Anna Vogelsang war es wichtig Hilfe zu geben, die über ihre Lebenszeit hinaus andauert. Deswegen nahm sie Kontakt mit dem SOS-Kinderdorf e.V. auf: Sie würde gerne den Verein als ihren Erben einsetzen, da der Familiengedanke von SOS-Kinderdorf ihrem Familiengedanken entspreche. Ihr Erbe solle aber verwaltet und erhalten bleiben und nur die Erträge daraus sollen vor allem Mädchen zugute kommen, insbesondere als Beihilfe zur Ausbildung und als Starthilfe nach dem Abschluss der Berufsausbildung.
1984 verstarb "Fräulein Vogelsang" und ihr letzter Wille wurde Realität. Das hinterlassene Vermögen wurde gemäß dem Testament ertragreich angelegt und verwaltet und mit den Erträgen gezielt Mädchen gefördert, um sie bei ihrer Ausbildung, dem Studium oder der nötigen Ausstattung für den Start ins Berufsleben zu unterstützen. Nach der Gründung der SOS-Kinderdorf-Stiftung wurde das Erbe Anna Vogelsangs in die Anna Vogelsang-Stiftung übertragen. Sie ist eine unselbstständige Stiftung unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung und unterstützt genau die Förderbereiche, die Anna Vogelsang so sehr am Herzen lagen.