Stiftungsgründung
Nachhaltige, musische Förderung von Kindern in Afrika
© SOS-Kinderdorf International / Foto: Tom Maruko
"Es ist hochinteressant, selbst zu erleben, welche Möglichkeiten die Kinder durch die SOS-Kinderdorf-Arbeit erhalten", erzählt Alexandra von Gemmingen sichtlich beeindruckt von ihrem Aufenthalt im afrikanischen Sambia. Vier Tage hat sie im SOS-Kinderdorf Lusaka gelebt. Dabei hat sie die Kinder mit ihren SOS-Kinderdorf-Müttern und -Tanten erlebt und gesehen, wie wichtig es ist, dass die teilweise stark traumatisierten Kinder, deren eigene Familienmitglieder häufig an Aids verstorben sind, feste Bezugspersonen haben, Sie hat gelernt, wie die SOS-Mitarbeiter versuchen, den Familien außerhalb des SOS-Kinderdorfs zum Beispiel durch Familienstärkungsprogramme Halt zu geben. "Ziel ist es, Grundlagen zu schaffen, damit möglichst viele Kinder und Jugendliche später auf eigenen Beinen stehen", erklärt Alexandra von Gemmingen. Dazu gibt es in Sambia neben dem SOS-Kinderdorf eine Jugendeinrichtung, drei Kindergärten, eine Grundschule, ein Berufsbildungszentrum, vier Sozialzentren und zwei medizinische Zentren.
Treuhandstiftung unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung
Grund des Besuchs in Sambia war der Wunsch von Alexandra von Gemmingen eine eigene Stiftung zu gründen. "Ich habe mich schon immer sozial engagiert", meint sie dazu. "In den letzten Jahren reifte die Idee, ein Projekt zu unterstützen, zu dem man einen persönlichen Bezug hat. Es sollte nachhaltige Hilfe für Kinder in Afrika sein und mit Musik und Kultur zu tun haben." Die selbstständige Eventmanagerin, die Musicals und internationale Veranstaltungen begleitet, hat sich Ende 2009 ihren Herzenswunsch erfüllt: Sie gründete eine Treuhandstiftung unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung. Mit den Erträgen, die die 'Bridge to Zambia - Alexandra von Gemmingen-Stiftung' erwirtschaftet, wird die kulturelle und musische Förderung der im SOS-Kinderdorf Lusaka in Sambia betreuten Kinder und Jugendlichen unterstützt. "Es gibt dort zum Beispiel aus therapeutischen Zwecken eine Cultural Group", führt Alexandra von Gemmingen aus. "Über Tanzen, Musizieren oder Singen werden die Kinder und Jugendlichen animiert, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen." Je nach Ausprägung der Traumata können die Kinder nicht über ihre Erlebnisse und ihr Schicksal sprechen. Die Cultural Group lockert Empfindungen - ein wichtiger Prozess auf dem Weg zu einem gesunden, selbstbestimmten Leben.
Wunschstiftung ohne riesiges Kapitalvermögen
© SOS-Kinderdorf International / Foto: Tom Maruko
Alexandra von Gemmingen ist froh, bei ihren Recherchen, welches Projekt in Frage kommt, die Möglichkeit entdeckt zu haben, unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung eine eigene unselbstständige Stiftung gründen zu können. "Wenn man noch recht jung ist, kann man sich das erforderliche Kapital für die Gründung einer rechtlich selbstständigen Stiftung noch nicht leisten", führt sie aus. "Nun habe ich trotzdem meine Wunschstiftung und dazu mit Petra Träg aus der Geschäftsführung der SOS-Kinderdorf-Stiftung eine Expertin an der Seite, die die Verwaltungsangelegenheiten für mich erledigt."
Nachhaltig Gutes tun und Hilfe Jahr für Jahr selbst beobachten
Alexandra von Gemmingen freut sich, dass der Ertrag ihres Stiftungsvermögens der musischen und kulturellen Förderung der Kinder im SOS-Kinderdorf Lusaka zugute kommt. Ihre Vision ist, zum Wachstum ihres Stiftungskapitals Jahr für Jahr selbst beizutragen und bestenfalls ihre Familie und Freunde zu gewinnen, dies mit Zustiftungen zu unterstützen. "Schön wäre es natürlich, wenn es stetig mehr wird, dann kann ich mich auf Dauer zusätzlich zum Beispiel für Bildungseinrichtungen und Familienförderungsprogramme engagieren", hofft Alexanra von Gemmingen. "Ich freue mich darauf, dass ich noch viele Jahre beobachten kann, wie die Erträge nachhaltig etwas bewegen. Denn jedes einzelne Schicksal ist wichtig."
Informationen über Sambia und das SOS-Kinderdorf Lusaka (54,91 kB)