© SOS-Kinderdorf e.V. / Sebastian Pfütze
In der heilpädagogischen Wohngruppe in Haus 1 im SOS-Kinderdorf Lippe werden Kinder mit leichten körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen gefördert sowie Kinder, bei denen eine Behinderung droht. In diesem Schutz- und Lernraum finden sie emotionale Zuwendung und erfahren Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags.
In der Wohngruppe leben vier Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren und werden von einem fünfköpfigen Team von pädagogischen, heilpädagogischen und sozialpädagogischen Fachkräften sowie Erziehern und Heilerziehungspflegern betreut. Dabei wird nach dem Bezugserziehermodell gearbeitet: Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin achtet auf alle organisatorischen und medizinischen Bedürfnisse des Kindes, nimmt an der Hilfeplanung teil, bietet eine verlässliche und kontinuierliche Beziehung und gibt ihm so den nötigen emotionalen Halt.
Den Kindern stehen verschiedene Räumlichkeiten zur Verfügung – vom integrierten Spiel- und Förderzimmer über eine Bewegungshalle und ein Bälle-Bad bis zu Kunst- und Kreativräumen sowie eine Holz- und Töpferwerkstatt. Zusätzlich gibt es Kooperationen mit verschiedenen Kinder- und Jugendpsychiatrien und Psychiatern. Darüber hinaus gibt es ein festes Netz an unterstützenden Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Frühförderern und Motopäden.
Nahezu alle Kinder haben schlimme Erfahrungen gemacht, bevor sie ins Kinderdorf gekommen sind. Damit sie diese verarbeiten können, erhalten sie bei Bedarf zusätzliche Hilfen, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten: zum Beispiel eine Spieltherapie. Bei Bedarf werden sie von Nachhilfelehrern unterstützt, die auf ihre speziellen Lernfähigkeiten und Bedürfnisse eingehen. Damit die Jungen und Mädchen auch einfach einmal die Seele baumeln lassen können und Neues kennenlernen, erleben sie mindestens einmal im Jahr einen altersgerechten Urlaub.