Stiftungsgründung
Die Karl und Ellen Mack-Stiftung gründete Dr. Karl Mack im Sinne seiner Eltern zugunsten des SOS-Kinderdorfs Schwarzwald
© SOS-Kinderdorf e.V.
"In meinem Leben habe ich großes Glück gehabt! Meine Eltern haben mir so manches ermöglicht, was vielen anderen nicht vergönnt war. Wenn ich heute im Herbst meines Lebens zurückblicke, dann möchte ich Kindern, die solche Startmöglichkeiten nicht hatten, etwas von dem abgeben, was ich übrig habe", sagt Dr. Karl Mack wie selbstverständlich. Schon als junger Vater reifte in ihm der Wunsch, sich nachhaltig zu engagieren - damals, als er im eigenen Umfeld Mängel in der Frühversorgung von Säuglingen im Krankenhaus feststellen musste. "Als ich Jahre später eine Stiftung hierfür gründen wollte, erfuhr ich, dass diese Mängel mittlerweile behoben waren", erzählt er. "Die Idee einer entsprechenden Stiftung war damit obsolet. Doch der Herzenswunsch, Kindern nachhaltig zu helfen, blieb."
SOS-Kinderdorf-Stiftung verwaltet Treuhandstiftung
Ganz konkret beschäftigte sich Dr. Mack mit diesem Vorhaben erneut nach dem Tod seiner Eltern. Er suchte nach einer sinnvollen Verwendung seines Erbteils, das dem Andenken von Karl und Ellen Mack gerecht werden sollte. "Meine Eltern hatten unser Sieben-Personen-Haus nach dem Krieg unter großen Schwierigkeiten gebaut", berichtet er. "Für mich stand sofort fest, dass dieses Erbe nicht so einfach aufgezehrt werden darf, sondern nachhaltig etwas bewirken soll, und zwar für Kinder." Und so erkundigte sich der pensionierte Energietechniker, der heute ehrenamtlich kleine Unternehmen berät, nach den Möglichkeiten einer Stiftungsgründung.
"Schnell wurde mir klar, dass eine selbstständige Stiftung einen Verwaltungsaufwand erfordert, den ich nicht mehr leisten möchte", so Dr. Mack. "Deshalb war ich sehr froh, als ich bei meinen Recherchen auf die Möglichkeit einer Treuhandstiftung unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung stieß. In den Gesprächen mit Petra Träg von der Geschäftsführung der SOS-Kinderdorf-Stiftung hatte ich von Anfang an das gute Gefühl, hier meinen Herzenswunsch realisieren zu können." Der Gedankenaustausch mit anderen Stiftern beim Stiftertreffen 2009 in Hohenroth überzeugte ihn endgültig: Noch im selben Jahr gründete er die Karl und Ellen Mack-Stiftung.
Stiftung fördert auch deutsch-französischen Jugendaustausch
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Schon viele Jahre hatte Dr. Mack, der im Krieg aufwuchs, an SOS-Kinderdorf gespendet. "Die Idee von Hermann Gmeiner, dass ein Kind ein Dorf, ein Haus, eine Mutter und Geschwister braucht, spricht mir aus der Seele. Gmeiner hatte es verstanden, das in die Tat umzusetzen, was er als notwendig erachtet hatte, nämlich den vom Krieg entwurzelten Kindern wieder eine Heimat und eine Zukunft zu geben. Wie wichtig dies ist, habe ich als Kind selbst erfahren, denn auch meinen Cousin und meine Cousinen machte der Krieg zu Vollwaisen", berichtet Dr. Mack bedrückt. Dankbar dafür, dass ihm dieses Schicksal erspart geblieben war, stand für ihn fest, die Gemeinschaft eines SOS-Kinderdorfs mit den jährlichen Kapitalerträgen der Karl und Ellen Mack-Stiftung zu unterstützen. Als er erfuhr, dass das SOS-Kinderdorf Schwarzwald noch keine eigene Stiftung hatte, verstand er das als einen Wink des Schicksals: Seine Eltern hatten viele Urlaube im Schwarzwald verbracht, sein Vater liebte die französische Sprache und Kultur. So brachte ihn die Nähe zum Elsass auf die Idee, in diesem SOS-Kinderdorf die deutsch-französische Freundschaft zu fördern - durch Jugendaustausch, Sprachkurse und vieles mehr. Denn er weiß, dass Kinder und Jugendliche dadurch nicht nur ihre sozialen Kontakte stärken, sondern auch viel für ihren späteren Berufsweg gewinnen.
Staat unterstützt finanzielles Engagement
Ein großer Wunsch des Stiftungsgründers ist es, andere Menschen zu motivieren, ebenfalls etwas von ihrem Glück abzugeben. Auf seine Tochter hat er die Idee, Gutes zu tun, bereits übertragen. Sie engagiert sich für das SOS-Berufsausbildungszentrum Nürnberg. "Es ist schön zu sehen, dass auch die nachfolgende Generation, die in besseren Verhältnissen aufgewachsen ist, Benachteiligte unterstützt", freut sich Dr. Mack. "Dass der Staat die Stiftungsgründung oder auch Zustiftungen mit steuerlichen Vorteilen fördert, ist natürlich ein positiver Nebeneffekt, der leider noch gar nicht genug bekannt ist." Dr. Mack selbst wird das Grundkapital seiner Stiftung wie bisher jährlich weiter aufstocken und mit den daraus erwirtschafteten Kapitalerträgen den Kindern und Jugendlichen im SOS-Kinderdorf Schwarzwald langfristig eine Perspektive schenken.