Stiftungsgründung
Über Lebzeiten hinaus Gutes tun
© SOS-Kinderdorf e.V.
Wer einem Stern folgt, kehrt nicht um. Die Maxime von Leonardo da Vinci zeichnet die Lebenswege von Prof. Dr. Gerhard J. Bellinger und seiner Frau, Dr. Brigitte Regler-Bellinger. Behütet aufgewachsen und von den Eltern bei Schule und Studium stets unterstützt, konnten sich beide ein gutes, unabhängiges Leben aufbauen. Als Universitätsprofessor für Neutestamentliche Theologie, Kirchen- und Religionsgeschichte und als international anerkannter Autor engagierte sich Prof. Dr. Bellinger jahrzehntelang für Bildung und Ausbildung. Und auch seine Frau hat sich diesem Bereich verschrieben: Nach dem Lehramtsstudium für Germanistik, Romanistik, Geschichts- und Musikwissenschaften startete sie ihre Karriere als Autorin, vornehmlich für Fachbücher über Kunst und Kultur.
Stiftungserträge fördern Bildung und Ausbildung der SOS-Kinder
1931 und 1935 geboren, ist das Ehepaar heute zwar im Ruhestand, doch dem Stern folgen die Bellingers nach wie vor aktiv. Im Mai 2007 haben sie die Prof. Dr. Bellinger-Stiftung gegründet – als Treuhand-Stiftung unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung. „Anlass war die Abfassung und Hinterlegung unseres Testaments bzw. die Regelung unserer Erbschaft“, erläutert Prof. Dr. Bellinger. „Wir haben selbst keine Kinder und wollen auf diesem Weg über unseren Tod hinaus der nächsten Generation helfen.“ Die Erträge ihrer unselbstständigen Stiftung sollen gezielt die Bildung und Ausbildung von SOS-Kinderdorf-Kindern, schwerpunktmäßig in Bayern, fördern. „Meine Frau und ich sind sehr dankbar, dass wir auf unserem Lebensweg durch unsere Familien Unterstützung erfahren haben“, ergänzt der ehemalige Universitätsprofessor. „Wir wollen dies auch den benachteiligten Kindern und Jugendlichen ermöglichen, die aus den verschiedensten Gründen ohne leibliche Eltern aufwachsen müssen.“ Hinter dem Wunsch der Stiftungsgründer steckt die Überzeugung, dass eine Qualifikation durch Schulabschluss samt einer Berufsausbildung oder einem Studium die Grundlage für eine spätere Existenzsicherung ist, um unabhängig leben und selbst für sich sorgen zu können. Darüber hinaus glauben die Bellingers fest an das Konzept des SOS-Kinderdorf e.V. und daran, dass sich die Kinder in den überschaubar großen SOS-Kinderdorffamilien unter der Obhut der SOS-Kinderdorfmutter gut und gesund entwickeln können. Einen persönlichen Eindruck haben sie sich dafür schon vor einigen Jahren bei einem Besuch des SOS-Kinderdorfs Ammersee-Lech verschafft.
Kapital wird von SOS-Kinderdorf-Stiftung verwaltet
Mit der Gründung der Stiftung hat das Ehepaar Prof. Dr. Bellinger natürlich schon Kapital angelegt, das sie auch zu Lebzeiten jährlich aufstocken wollen. Die größte Summe folgt, wenn das Testament greift. „Der Vorteil einer unselbstständigen Stiftung ist, dass wir unser Kapital in Händen von Experten wissen“, freut sich Prof. Dr. Bellinger. Um die Anlage des Stiftungskapitals sowie die Verwaltungsaufgaben kümmert sich die Dachstiftung, in diesem Fall die SOS-Kinderdorf-Stiftung. Die Erträge, die sich aus der jährlichen Ausschüttung ergeben, werden direkt für den Stiftungszweck der Prof. Dr. Bellinger-Stiftung verwendet. „Unser Wunsch ist natürlich, dass sich noch viele weitere Menschen von diesem sozialen Engagement anstecken lassen, damit das Stiftungskapital weiter anwächst, und mit den Erträgen vielen Kindern, die in den Einrichtungen des SOS-Kinderdorf e.V. leben, eine berufliche Perspektive eröffnet werden kann.“