Aktuelles

Neues aus dem Stiftungsbeirat 2022

Hohenroth, 28. April 2022

In der Sitzung des Stiftungsbeirats vom 28.04.2022 befasste sich der Stiftungsbeirat intensiv mit den Unwägbarkeiten der derzeitigen Wirtschaftsentwicklung. Die Möglichkeiten der Geldanlage wurden vor diesem Hintergrund ausführlich diskutiert. Auf Grund der erfreulichen Entwicklung in 2021 stehen in diesem Jahr 70.049,69€ für die Senioren und Pflegeprojekte der SOS-DG-Hohenroth bereit.
Am 28.04.2022 fand die diesjährige Sitzung des Stiftungsbeirats unserer Stiftung statt. Diesmal zur großen Freude aller Beiräte in der Dorfgemeinschaft Hohenroth, im Neuen Zentrum. Mit der Eröffnung dieses Hauses hat SOS-Kinderdorf dafür gesorgt, dass die Dorfgemeinschaft Hohenroth auch für alte Bewohner und für solche mit besonderem Hilfebedarf Heimat bleiben kann. Ein Traum der Stiftungsgründer und Zustifter ist wahr geworden! Und die Stiftung wird im Rahmen ihrer Möglichkeiten und mit Blick auf den Stiftungszweck ihren Beitrag dazu leisten, dass die alten Menschen in Hohenroth gut leben können.
Stiftungsverwalterin Petra Träg konnte auch für das Jahr 2021 über eine erfreuliche Entwicklung berichten, wenngleich sich – wie zu erwarten war - das durch eine Vermächtnisübernahme entstandene außergewöhnliche Wachstum des Stiftungskapitals der vergangenen beiden Jahre in 2021 nicht fortsetzen konnte. Das Stiftungskapital stieg in diesem Jahr durch 73 Zustiftungen um insgesamt 211.137,70 €! (Vorjahr ca. 2.480.000.-€.) auf ca. 6.366.000.€!
Für die Senioren- und Pflegeprojekte in der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth standen insgesamt 85.748,84€ zur Verfügung. Davon wurden im Januar ca. 15.000.-€ für die bereits im Vorjahr genehmigte halbe Betreuungsstelle ausgegeben, sodass für dieses Jahr Ausgabenbeschlüsse über ca. 70.000.-€ gefasst werden konnten. Wesentliche Bestandteile dieser Summe sind Erträge aus Wertpapieren und Kontoguthaben dieses Jahres in Höhe von 75.988,67€ (Vorjahr 47.201,4€) und die Spenden in Höhe von 9.206.-€ (Vorjahr 10.455.-€). Der Stiftungsbeirat traf, wie schon in den vergangenen Jahren, Vorsorge, um die Leistungsfähigkeit der Stiftung zu stärken, indem er ein Drittel der Erträge (ca. 23.200.-€) in die freie Rücklage einstellte. Auf diese Weise flossen dem Stiftungskapital imLaufe der Jahre insgesamt bereits ca. 130.700.-€ zu, die das Kapital stärken, jedoch im Bedarfsfall auch ausgeschüttet werden könnten. Der gesamte Jahresabschluss wurde vom Stiftungsbeirat einstimmig genehmigt.
Wie jedes Jahr traf der Stiftungsbeirat seine Entscheidungen zur Verwendung der ausschüttungsfähigen Mittel mit sorgfältigem Blick auf die Stiftungssatzung. Auf Vorschlag des Dorfleiters beschloss der Stiftungsbeirat, die auszuschüttenden Mittel in diesem Jahr wie folgt zu verwenden:
  • Ca. 35.000.-€ für die genehmigte und bereits besetzte Betreuungsstelle (Teilzeit 50%)
  • 10.000.-€ zur Anschaffung von Geräten zur Mobilisierung.
    Diese Geräte sollen im Freien beim Neuen Zentrum aufgestellt werden und werden zur Mobilisierung der Bewohner genutzt. Sie sollen aber auch den anderen Bewohnern Hohenroths zur Verfügung stehen.
  • 4.000.-€ für den Kauf von 2 Schiebehilfen für Rollstühle
    Die Mitarbeiterinnen tun sich schwer, korpulentere BewohnerInnen bergauf im Rollstuhl zu schieben. Diese elektrischen Schiebe- und Bremshilfen sollen Abhilfe schaffen.
  • 1.000.-€ Kauf von 10 Brandmatten für die Pflegebetten
    Diese mit Trageschlaufen versehenen Matten liegen unter dem Bettlaken, sodass im Fall eines Brandes der jeweilige Bewohner gleich aus dem Bett, auf der Matte liegend, evakuiert werden kann.
  • Der Restbetrag von ca. 20.000.-€ wird auf neue Rechnung vorgetragen. Sollte im Laufe des Jahres weiterer Unterstützungsbedarf für die Bewohner mit höherem Pflegebedarf auftreten, können in diesem Rahmen zusätzliche Verwendungsbeschlüsse gefasst werden.
Die Stiftungsverwalterin informierte weiterhin ausführlich und fundiert über die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten. Sie stellte fest, dass mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine jahrzehntelange Gewissheiten in Frage gestellt worden sind. Die Risiken der bisherigen Wirtschaftspolitik treten plötzlich klar zu Tage. Die Globalisierung des Handels hat starke Abhängigkeiten erzeugt, die nun, nachdem die internationalen Güter- und Kapitalströme gestört wurden, zu Problemen in der Versorgung mit Energieträgern und Vorprodukten führen. Die Einschätzung der Entwicklung der Kapitalmärkte musste völlig verändert werden: die Zinsen werden steigen (in den USA bereits deutlich), die Entwicklung bei den Unternehmen wird schwer einschätzbar, die Immobilienpreise gehen durch die Decke, die Inflationsraten steigen.
Frau Träg stellte fest, dass unsere Stiftung trotz dieser Veränderungen und Unwägbarkeiten gut aufgestellt ist. Die Geldanlage ist, sowohl auf der Seite der festverzinslichen Wertpapiere, wie auch bei Aktien- und Immobilienfonds gut gestreut. Es sind also keine „Klumpenrisiken“ zu befürchten. In diesem Zusammenhang wurde auch über die Möglichkeit von „mission investing“ diskutiert.
Der Stiftungsbeirat kam zum Ergebnis, dass die grundsätzliche Anlagestrategie nicht verändert werden muss. Da die Aktienquote von 45% noch nicht ausgeschöpft ist, beschloss der Stiftungsbeirat aus der vorhandenen Liquidität 100.000.-€ in 2 Tranchen in den P+R Value Fonds zu investieren.
Der Stiftungsbeirat bedankt sich bei der SOS-Kinderdorf-Stiftung für die umsichtige Verwaltung der Stiftungsgelder und bei allen Zustiftern und Spendern für ihr großartiges Engagement!