Wenn man sich in der eigenen Wohnung nicht mehr sicher fühlt, gibt es gar keine Sicherheit mehr – dieses erdrückende Gefühl kennen jene Frauen, die sich hilfesuchend an das SOS-Kinderdorf Zwickau wenden. Die Gewalt im eigenen Haus, der Täter der eigene Mann oder Partner – hier alleine einen Ausweg zu finden, fällt schwer. „Nur in wenigen Fällen sind es die sichtbaren Verletzungen körperlicher Gewalt. Viel häufiger geht es um psychische Gewalt, um Kontrolle, Machtausübung, finanzielle Abhängigkeit. Diese Frauen haben in der Regel keine oder nur wenig Unterstützung und keine Möglichkeit bei Freunden oder Familie unterzukommen“, erklärt Petra Träg, Geschäftsführerin der SOS-Kinderdorf- Stiftung.
Seit 20 Jahren bietet der Frauenschutz bei SOS-Kinderdorf Zwickau Beratung und Schutz für Frauen und ihre Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen oder bedroht sind. In manchen Fällen reicht dafür bereits ein Gespräch, etwa auch zum Gewaltschutzgesetz, aber manchmal ist die Unterbringung in einer Frauenschutzwohnung notwendig.
© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: Sebastian Pfütze
Entscheidet sich eine Frau dazu, das Angebot des Frauenschutzes anzunehmen, begleiten die SOS-Experten sie zu Ämtern und Behörden, helfen bei der Wohnungssuche und bei Fragen des Sorgerechts. Die Fachleute des SOS-Kinderdorfs Zwickau arbeiten dabei auch mit Rechtsanwälten, Therapeuten und Beratungsstellen zusammen. Darüber hinaus ist rund um die Uhr ein SOS-Mitarbeiter über den Frauennotruf erreichbar.
Neben der Förderung durch die SOS-Kinderdorf-Stiftung wird der Frauenschutz in Zwickau auch von öffentlichen Stellen finanziert. Trotzdem ist das SOS-Kinderdorf Zwickau weiterhin auf Spenden angewiesen, um die Arbeit zum Schutz der Frauen weiterzuführen.