In einer eindrücklichen Keynote wies Petra Träg die Teilnehmer des Stiftungsforums Rhein-Ruhr am 25. September in Duisburg darauf hin, dass Stiftungen auch heute zukunftsfähig sind. Voraussetzung ist allerdings, dass sie ihr Anlagemanagement den gegebenen Umständen anpassen. Dazu warf sie einen Blick in die Geschichte – und legte die finanzpolitische Situation der letzten gut 100 Jahre dar. Daran ist abzulesen, dass Stiftungen bisher meist in Extremsituationen Kapitalverluste verzeichnen mussten, entweder durch Inflationierung aufgrund hoher Staatsverschuldung oder durch Deflation. Diese Erkenntnisse helfen heute bei der Kapitalanlage einer auf Ewigkeit ausgerichteten Stiftung und Frau Träg veranschaulichte am Beispiel einer Integration einer Fremdstiftung unter das Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung, wie sich die Erträge verdoppeln können, wenn man das Kapital entsprechend in Aktien, Renten und Immobilien diversifiziert.
Das Stiftungsforum fand in diesem Jahr zum 9. Mal statt. Veranstalter waren PKF Fasselt Schlage und das Fachmagazin „Die Stiftung“. Die eingeladenen Stifter fühlten sich nicht nur von Petra Träg verstanden, sie nickten zudem beifällig bei den Erläuterungen von Ralph van Kerkom und Dr. Franz Schulte, beide PKF, zur Notwendigkeit die Zahlen zu beherrschen, einen eingängige Bilanz vorzulegen oder zum Verbesserungspotenzial von Stiftungsorganen.
Der letzte Teil der Veranstaltung gehörte einer Podiumsdiskussion mit Beteiligung des Publikums, bei der es um aktuelle Entwicklungen, aber auch Bedürfnisse von Stiftungen ging. Als Experten waren hier, neben Petra Träg, Monika Worbs von der Stiftungsbehörde Köln dabei sowie Ralph von Kerkom und Dr. Franz Schulte – charmant und intelligent moderiert von Sabine Kamrath, Magazin „Die Stiftung“.
Neben möglichem Verbesserungspotenzial aus Sicht der Stiftungsbehörde und der Zukunftsfähigkeit von Stiftungen ging es um die Relevanz einer frühzeitigen Nachfolgeregelung in den Organen. Zudem sprach Petra Träg den Teilnehmern aus dem Herzen mit der Frage, wie kleinere Stiftungen die Zwickmühle bewältigen können, nicht über 30 Prozent Verwaltungskostenanteil zu kommen, bei sinkenden Erträgen und den seit letztem Jahr zusätzlichen Kosten, die durch die Regulierung nun die Stiftungsrechnung belasten. Das Gespräch gab allen Gästen gute Impulse. Über diese tauschte man sich bei einem gemeinsamen Abendimbiss nachhaltig und wirkungsvoll aus.