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Weiterbildung in der Altenpflege

Das „Neue Zentrum“ wächst seiner Vollendung entgegen. Im Frühjahr 2021 sollen die ersten SeniorInnen mit erhöhtem Pflegebedarf dort einziehen. Mit diesem Gebäude und seiner Ausstattung schafft SOS-Kinderdorf beste bauliche Voraussetzungen für einen gelingenden Lebensabend unserer in Hohenroth betreuten Menschen. Nun ist es an der Zeit, auch das zweite Standbein guter Pflege zu stärken, nämlich gute personelle Voraussetzungen zu schaffen.

Aus diesem Grund finanziert die Stiftung Hohenroth – Heimat im Alter“ für Frau Herget, eine Pflegerin aus dem Team der Villa Adelmann, die Weiterbildung „Führen und Leiten“ (Stations-, Gruppen – und Wohnbereichsleitung in der Altenpflege). Frau Herget ist ausgebildete Krankenschwester mit 20 Jahren Berufserfahrung in Sozialstationen, häuslicher Pflege und Altenpflege. Sie hat für die Stiftung einige Fragen beantwortet.

Frau Herget, sie arbeiten seit 5 Jahren als Betreuerin in der Villa Adelmann und betreuen dort ältere behinderte Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf. Welche Anforderung stellt diese Tätigkeit an Sie als Betreuerin?

Villa Adelmann von außen.

Von der Aufgabenstellung unterscheidet sich diese Tätigkeit nicht von der Arbeit mit nichtbehinderten Menschen. Allerdings ist die Arbeit in Burgsinn für mich wesentlich befriedigender, da behinderte Menschen, die schon ihr ganzes Leben lang Hilfe gebraucht haben, diese Unterstützung bereitwillig und dankbar annehmen. Sie entwickeln weniger Altersstarrsinn, die die Pflege oft so schwierig machen kann.

Was ist im Umgang mit unseren Hohenrother Menschen besonders wichtig?

Viele Hohenrother können kaum oder gar nicht verbal kommunizieren. Wir Pflegerinnen brauchen deshalb eine gute Beobachtungsgabe, viel Einfühlungsvermögen und soziale Intelligenz. Nur so können wir die wirklichen Bedürfnisse der Betreuten erspüren.

Sie besuchen auf Kosten der Stiftung den  Weiterbildungslehrgang „Führen und Leiten“. Mit welchen Inhalten werden Sie sich dort auseinandersetzen? Welche erscheinen Ihnen für Hohenroth als besonders wichtig?

Die Weiterbildung setzt sich aus Grundmodulen und Fachmodulen zusammen. Die Grundmodule beschäftigen sich mit den gesellschaftlichen Grundlagen der Altenpflege, z.B. den wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen. Besonders wichtig erscheinen mir hier die Begegnung mit neuen Erkenntnissen der Pflegewissenschaft und der Pflegeforschung sowie die Kenntnis von Struktur und Gliederung des Gesundheitswesens. Woher kann eine Maßnahme finanziert werden – das ist für uns sehr wichtig zu wissen. In den Fachmodulen lernen wir, wie Gruppen in der Altenpflege so organisiert werden können, dass gute Pflege möglich wird, sowohl aus der Sicht der gepflegten Menschen als auch aus der der Pflegerinnen und Pfleger. Gerade beim Wechsel aus der kleinen, intimen Gruppe der Villa Adelmann hin zu zwei größeren Gruppen im Neuen Zentrum ist das ein ganz wichtiges Element! 

Welche Vorteile für die Betreuten versprechen Sie sich vom Wechsel aus der Villa Adelmann in das „Neue Zentrum“? 

Unsere Seniorinnen und Senioren kommen wieder in „ihr Dorf“ zurück, in dem sie viele Jahre ihres Lebens verbracht haben. Sie können ihre Beziehungen und Freundschaften weiter pflegen, Veranstaltungen im Dorf besuchen, ohne dass ein besonderer Fahrdienst nötig wird. Sie können im Laden einkaufen, sich einen Cappuccino im Café gönnen, solange sie noch eigenständig mobil sind.

Modell aus Pappe neuer Gebäude.

So können sie länger rege und selbständig bleiben. Allerdings muss man auch sehen, dass das Vertraute, Familiäre, das Burgsinn geboten hat, verloren geht. Es wird also eine unserer Aufgaben sein, daran zu arbeiten, dass etwas Ähnliches auch in den größeren Gruppen des Neuen Zentrums entstehen kann. Aber auch wir BetreuerInnen sind wieder näher am Puls des Dorfes und besser in die Informationsflüsse eingebunden.

Wo sehen Sie im Neuen Zentrum Unterstützungsbedarf durch die Stiftung Hohenroth – Heimat im Alter?

Es sind im Hinblick auf das Neue Zentrum noch viele Fragen offen, auf die noch Antworten gefunden werden müssen. Danach wird man klaren sehen, was an Unterstützung vorrangig ist. Genügend Ideen sind jedenfalls schon vorhanden.

Frau Herget, arbeiten Sie eigentlich immer noch gerne in der Hohenrother Altenpflege?

Absolut. Diese Herzlichkeit, Freundlichkeit und Dankbarkeit der betreuten Bewohner ist einmalig. Das habe ich an keinem meiner vorherigen Arbeitsplätze so erlebt. Aber auch die Zusammenarbeit mit den Angehörigen, deren vollstes Vertrauen wir spüren, ist prima. Ich könnte mir keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen.

Vielen Dank, Frau Herget, für dieses Gespräch!