„Sozial orientierte Stiftungen leisten einen Beitrag zum sozialen Frieden“, „Politik ist zu langsam, manche Dinge müssen sofort unterstützt werden“ oder „Stiftungen ergänzen bzw. ersetzen staatliche Hilfsprogramme, sie sind zumeist effektiver und erlauben persönliches Engagement“ – all das sind mögliche Triebfedern für eine Zuwendung zu einer gemeinnützigen Stiftung.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der SOS-Kinderdorf-Stiftung, die diese aktuell unter ihren über 750 Zustiftern und 68 Treuhandstiftern durchgeführt hat und an der sich 152 Stifter (19 Prozent) beteiligten. Die meisten Befragten begründen ihr Engagement für eine Stiftung erwartungsgemäß: Durch eine Stiftung fördern sie genau das, was ihnen besonders am Herzen liegt (66 Prozent) und geben der Gesellschaft etwas vom eigenen Glück zurück (50 Prozent). Und doch wagen rund 16 Prozent bei ihrer persönlichen Motivation auch folgende Aussage: Staatliche Institutionen kümmern sich nicht ausreichend um den Bereich, für den ich mich engagiere.
Engagement ist fest in der Familie verankert
Bei rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer hat soziales Engagement in der Familie Tradition. Und während circa 50 Prozent der Befragten keine Kinder haben, engagiert sich bei rund 21 Prozent auch bereits die nächste Generation. „Gerade vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Spender in Deutschland kontinuierlich sinkt, freut uns dieses Ergebnis besonders“, kommentiert Petra Träg, Geschäftsführung SOS-Kinderdorf-Stiftung. „Wir setzen alles daran, weiterhin Menschen zu gewinnen, die als Zustifter dauerhaft Gutes tun und die SOS-Kinderdorfarbeit wirkungsvoll unterstützen möchten.“
Der Großteil der Befragten misst gemeinnützigen Stiftungen eine hohe Bedeutung für eine gut funktionierende Gemeinschaft zu. Rund 42 Prozent sind der Meinung, dass ihr soziales Engagement vielleicht dazu beiträgt, die „Gräben in der Gesellschaft“ zu überwinden, ob arm und reich, gebildet und ungebildet, informiert und desinformiert. Knapp 38 Prozent sind davon sogar überzeugt. Von der anhaltenden Niedrigzinsphase fühlen sich nur wenige der Zustifter und Treuhandstifter bedroht. 71 Prozent sind zuversichtlich, dass das Stiftungskapital trotz allem auf lange Sicht wirksam bleibt.

„Benachteiligte Kinder, Jugendliche und Familien auch in Zukunft gemeinsam mit unseren Stiftern und Zustiftern zu unterstützen, ist natürlich unser Hauptziel“, so Petra Träg. „Voraussetzung dafür ist der Kapitalerhalt. So setzen wir alles daran, der aktuellen finanzpolitischen Situation zu trotzen, um mit geschicktem Kapitalmanagement weiterhin nachhaltige Erträge zu erwirtschaften.“ Startete die SOS-Kinderdorf-Stiftung vor 15 Jahren mit einem Kapital von 500.000 Euro, beträgt dieses heute 30,2 Millionen Euro. Das Gesamtkapital der Treuhandstiftungen, das von der SOS-Kinderdorf-Stiftung verwaltet wird, beläuft sich auf 25,5 Millionen Euro. Mit den Erträgen unterstützen die Stiftung und ihre Treuhandstiftungen 2018 rund 100 Förderprojekte des SOS-Kinderdorf e.V. für Kinder und ihre Familien im In- und Ausland.